Vor 6 Jahren sind wir hier schon mal vorbei gekommen, damals noch mit dem Bulli, und mitten in der Hochsaison. Abgeschreckt vom Anblick gefühlt Hunderter Womos und Reisebussen hatten wir uns mit dem Anblick von weitem zufrieden gegeben und eine Besichtigung auf "irgendwann mal" verschoben - irgendwann mal wenn es hier etwas ruhiger zugeht...
Gut, richtig schön wäre die Aktion wohl im November-nebel, ganz allein in den engen Gassen, alle Läden zu. Aber Ende September ist auch ganz ok. Der nette Herr vom Cidre-Laden in Beauvoir hat (nach Verkostung und Einkauf) angeboten, gleich auf seinem Parkplatz stehen zu bleiben. In Sichtweite, ein paar Kilometer vom Mont, direkt am Couesnon ein schöner Spaziergang hin - immer mit Blick auf den Klosterberg.
Retour hat sich der Weg etwas in die Länge gezogen, nach dem Hinweg und den 350 Stufen rauf zur Abtei mit ausgiebiger Besichtigung schon etwas geschafft, die nächsten Navettes (die pendeln zum 2,5 km entfernten offiziellen Parkplatz, wäre immerhin die Hälfte unseres Heimweges) voll weil grade eine Gruppe von 100 Schülern wartet, quertreibender Nieselregen... die landschaftliche Stimmung eigentlich eh wie im November ;-), oder eben ganz normal hin und wieder zwischendurch und immer auch überraschend möglich in der Normandie!
Der logische nächste Schritt bzw. Hüpfer? Natürlich Saint-Malo. In erster Linie wegen der besten Waffel, die wir bisher irgendwo genießen haben dürfen! Vor sechs Jahren bei unserem letzten Besuch hier entdeckt - eine Offenbarung - und jede Kostprobe seither, auch die in Belgien, leider eine Enttäuschung. Es bleibt dabei: In Saint-Malo bei Hector gibt es die beste ever!!!
Die Stadt, besonders "Intra Muros", ist natürlich auch ohne Waffelerlebnis sehenswert. Und nebenbei auch eine besonders wohnmobilfreundliche!
Zugegeben, klingt schon etwas dramatisch. Aber es hat sich auch dramatisch angefühlt, zumindest für mich. Der Platz am Cabo Fisterra wie aus dem Bilderbuch, direkt an den Klippen, etwas weiter drüben in Sichtweite der Leuchtturm. Besser geht´s nicht! Außer es zieht ein Gewitter auf, der Regen peitscht an die Fenster, der Donner grollt (klingt hier irgendwie anders, dumpfer, liegt das am Meer?), es kommt näher, wird stärker. An Schlaf ist nicht mehr zu denken. Wenn´s wenigstens schon hell wäre, würde logischerweise zwar nichts ändern aber ich fände es angenehmer. Wir sitzen vorn in der Veranda und beobachten das Szenario, Gedanken kreuzen im Kopf (keine Bäume ringsum, nur Felsen, wir stehen etwas unterhalb, sind nicht der höchste Punkt, außerdem ist da ja noch der Leuchturm...) und plötzlich: ein Blitz direkt in den Faro, ein lauter Knall, und Licht aus!! Armin ist begeistert! Hat noch nie einen Einschlag live gesehen. Ich auch nicht, kann aber gut darauf verzichten (außer ich sitze in einem richtigen Haus mit Blitzableiter!). Das Licht im Leuchtturm ist übrigens bald wieder aufgeleuchtet, die haben hier ja sicherlich auch einen Blitzableiter ;-).
Auch hier in den Bergen von Galizien hat es merklich abgekühlt, seit ein paar Tagen ist das Wetter wechselhaft, zwischendurch immer wieder Regen. Macht aber nichts! Wir sitzen nämlich in der heißen Wanne! Herrlich! Eines der wenigen Dinge die wir ab und an vermissen. Aber wir haben eine gefunden, eine wunderschön angelegte Therme direkt am Fluss und frei zugänglich, ganz in der Nähe von Ourense am Mino.
Und davon gibt es hier gleich mehrere. Wirklich ein bemerkenswertes Angebot! Die In-Door-Thermen-Anlagen sind übrigens auch ausgesprochen günstig. Und die ca. 10 km lange Thermen- und Quellen-Runde am Mino ist eine tolle Spazier-, Lauf- und Radstrecke!
Costa de Lavos - einen wunderbaren Parkplatz gibt es hier, direkt am Strand, mit Womo-Servicestelle, am Rand des kleinen Dorfes mit Tante-Emma-Laden und morgens bringt der Bäcker die Brötchen. Alles da was man braucht und ein Ort, wo es geduldet wird, dass sich Wohnmobile hier (auch nachts) aufhalten, was in Portugal ja nicht selbstverständlich ist. Ein perfekter Platz um mal ein paar Tage zu bleiben! Leider finden das nicht nur wir, er ist augenscheinlich bei vielen beliebt. Stört uns aber nicht weiter... wir genießen den blauen Himmel, lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen und denken erst mal nicht daran, die Villa weiter zu bewegen...
Wir drehen um 90° und wenden uns wieder dem Landesinneren zu. Da gibt es in der Nähe einiges zu sehen, als erstes das Kloster in Batalha. Von der "Manuelinik" hatten wir übrigens bis gestern auch noch nie gehört (nach König Manuel I. benannte portugiesische Sonderform der Spätgotik).