Manchen Orten begegnet man, ob man es will oder nicht, mit einer gewissen Erwartungshaltung. Von so vielen Menschen wurden sie als bedeutend, gar wundersam eingestuft, dass es fast unmöglich ist ihnen unvoreingenommen und neutral zu begegnen. Lourdes spielt mit Sicherheit in der ersten Liga dieser Orte. Alles ist auf große Menschenmassen ausgerichtet. Herz des Ganzen ist wie so oft eine kleine, eher unscheinbare Höhle, wobei es eher ein recht großes Loch im Felsen mit Quelle ist. Für sich genommen ist die ganze umgebende Architektur durchaus beeindruckend, gleichzeitig lenkt sie aber vom eigentlichen Ort, eben dieser kleinen Höhle mit Quelle, ab, mehr noch - sie erdrückt sie. Die Kathedrale, über der Höhle erbaut, liegt wie eine riesige Pranke auf dem kleinen Heiligtum und nimmt sie in Besitz.
Trotz alldem herrscht eine angenehme hör- und fühlbare Ruhe auf dem ganzen Gelände. Es ist, zumindest zu dieser Jahreszeit, angenehm hier zu verweilen, allerdings, wie Sabine richtig bemerkt, nicht viel anders als auf einer Wiese unter einem großen Baum. Vielleicht sollte man gar nicht erst versuchen solchen Orten neutral begegnen, läuft man doch ein wenig Gefahr, auch das Schöne und "Begeisterungswürdige" zu neutralisieren.
Das Wasser allerdings ist wirklich gut, sehr süffig. Ob es nun wirklich auch heilsam ist, muss vielleicht jede(r) für sich entscheiden.
...merkt man, dass die Osterfeiertage nicht mehr weit sind!
Schon viel los hier,
Touristen und "Zweitwohnsitzler",
täglich ein paar mehr.
Wir verziehen uns lieber ins ruhigere Valle Molini für ein paar Tage Familienleben...
An Hochseilgärten und Adventure-Parcs sind wir schon oft vorbei gekommen... und trotz "schon mal Lust sowas auszuprobieren" immer vorbei gerauscht. Entweder war der Zeitpunkt grade nicht passend oder das Wetter...
Da trifft es sich doch gut dass Armins Schwester einen Ausflug mit ihrem Junior in den Jungle-Parc plant. Ganz in der Nähe unseres Standortes am Gardasee, mit unterschiedlichen Parcours für kleine und große, geübte und Anfänger... Armin packt die Gelegenheit beim Schopf, und hat seinen Spaß ;-)
Vorher stand an dieser Stelle im Garten ein Kinder-Hochsitz auf wackeligen Beinen. Der sollte dringend den gewachsenen Kräften des mittlerweile fast sechsjährigen Neffen und seinen Spielkameraden angepasst werden. Also einfach irgendwie verstärken? Oder an der Mauer anhängen zur Sicherung? Tja, aber so ein wackeliges und etwas halbherzig gebautes Teil einfach auszubessern liegt uns irgendwie nicht. Da machen wir lieber gleich ein Neues!!! Immerhin - Baumaterial gibt es genug hier, alte Paletten, Balken, Latten und Brettchen in den verschiedensten Varianten (zum Teil für ein Ende im Kamin vorgesehen), Schrauben, Winkel, Nägel... und so manches besondere Teil mit Erinnerungswert. Sägen, Schrauber, Schleifer und Werkzeug ist auch da, zum Teil unsere Maschinen, die wir hier zwischengelagert haben.
Wir legen los, und überlegen währenddessen... so ein Hochsitz bräuchte doch eigentlich unbedingt ein Dach... (das Schrägdach lässt noch genug Licht in das Fenster und den Raum dahinter), und Wände wären doch auch praktisch... (was die Rückwand betrifft mussten wir erst Überzeugungsarbeit leisten - bei Omi und der Hecke), mit Fensterchen und Türen (letztere groß genug für Jonas und klein genug um Erwachsene auf Abstand zu halten ;-) ..., nicht nur zum Spielen, sondern ein richtiges kleines 2qm-Häuschen, in das man sich jederzeit verkriechen kann, auch einfach mal zum Reinkuscheln, für ein Nickerchen oder eine Pyjamaparty in den Ferien, zum Lesen oder Lernen, oder einfach ein Plätzchen wo man mal alleine sein kann...
Unserem Ehrgeiz, nur vorhandenes Material zu verwenden, hat das Häuschen sein spezielles Aussehen zu verdanken. Außer ein paar extralangen Schrauben, Schleifpapier und dem Plexiglas für die Fenster haben wir nichts gekauft. Ach ja, und Abtönfarben für die Holzlasur. Jonas hat beim Malen und Schrauben mit eigenen Ideen nach Kräften mitgeholfen und zwischendurch beim Probeliegen schon mal den Erholungswert seines eigenen Häuschens getestet.
... die Zelte im Valle Molini abzubrechen! Bevor unser Mobil komplett eingesponnen ist und beginnt, Moos anzusetzen (von den Ameisen will ich gar nicht reden) sollte es wieder in Bewegung kommen. Nach über zwei Monaten Haus- und Familienleben juckt es im kleinen Zeh. Wir freuen uns, wieder in die Villa zu übersiedeln und loszustarten.
Aber für´s erste nur ein paar Kilometer Richtung Norden. Wir bleiben noch zwei Tage in Bretonico am Monte Baldo auf einem netten ruhigen Stellplatz, bevor wir uns wieder mal für ein paar Tage in Imst blicken lassen ;-).