Die Rauchwolke im Hintergrund ließ uns darauf schließen, spätestens als zwei Löschflugzeuge zum Auftanken ankamen, war es klar.
Diesen ersten größeren Brand haben wir am Stausee von Monsaraz am 8.6 aus der Ferne beobachtet. Inzwischen sind ein paar Rauchfahnen mehr dazugekommen, ein kleinerer Feuerwehreinsatz bei einem typischen "Straßenrandbrand" sowie die Fahrten durch die abgebrannten Gebiete vom letzten Jahr.
Auch haben wir ein paar Alarme live miterlebt.
Es macht etwas mit einem. Es verändert die Aufmerksamkeit und den Blick auf die Umgebung, z.B. beim Aussuchen eines Übernachtungsplatzes.
Es läuft fast automatisch ab: Was umgibt uns? Wald, Eukalyptus, Nadelbäume, Kork- oder Steineichen, hohes Gras, gemähtes Gras? Gibt es Spuren von früheren Bränden? Wieviele Zufahrten gibt es zu dem Platz? Wie ist der Zustand der Straße oder Piste? Gibt es Wasser? Ein Blick genügt, schließlich ist er seit Jahren eingeübt, nur eben jetzt mit einer zusätzlichen Facette.
Es geht nicht um Angst oder Sorge, es geht um aufmerksames Betrachten der eigenen, sich immer wieder aufs Neue veränderten Umgebung und auch der eigenen Intuition. Was "sagt" uns der Platz, den wir uns gerade ausgesucht haben?
Fühlt es sich gut an oder ist da ein komisches Gefühl bei Sabine oder bei mir, oder uns beiden? Ein schöner Platz... aber doch - genau wegen diesem unklaren Gefühl - weiterfahren?
Es ist wahrscheinlich der typische Blick von Wohnmobilisten (Nomaden) auf die Welt, der sich mit der Zeit schärft.
Wie gesagt aufmerksam - nicht ängstlich, denn Angst ist zwar ein wichtiger Warner aber ein ganz schlechter Berater!
(Das gilt übrigens für alle Lebenslagen und insbesondere auch für die Meinungsbildung!)
Nach den ersten Rauchfahnen und Alarmen haben wir nachgeschaut, ob es ein Informationssystem für Brände hier in Portugal gibt.
Gibt es!
Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich über die aktuelle Situation zu informieren.
Website Zivilschutz: www.prociv.pt - auch auf englisch
Außerdem gibt es Apps für's Smartphone (unter dem Stichwort "fogos Portugal") alle drei kostenlos:
1) Fogos.pt - unser persönlicher Favorit, funktioniert flüssig mit einfacher, klarer, intuitiver Grafik, nur auf portugiesisch aber das schadet ja nicht! Enthält keine Werbung.
2) Incendios Florestais - im Prinzip ähnlich wie 1 aber mehr mit nerviger Werbung, anscheinend mehr Google basiert
3) Pronto de Situacao - theoretisch die umfangreichste App, hat aber bei mir nicht bzw. nur holprig funktioniert
Wie immer bei Empfehlungen: Macht euch selbst ein Bild. Kurz runterladen, ansehen, entscheiden.
Ach ja und dann wäre da noch eine Offline-Option:
Die ANO-App mit intergrierter Gefahrenreaktionszeiteinstufung:
Augen: Sichtung am Horizont: Alles easy! Genug Zeit die Situation einzuschätzen und angemessen zu reagieren.
Nase: Schnelles umschalten auf erhöte Aufmerksamkeit empfehlenswert. Schnellanalyse zur Unterscheidung von
starkem beißendem Waldbrandgeruch oder Grill vom Nachbarnomaden!
Ohren: Alarmstufe Rot!!! Alles zu Verfügung stehende Adrenalin zuerst!!! ins Hirn (Situationsanalyse) und die Sinnesorgane, dann!!! in Beine oder Reifen ausschütten!
Nase in die Luft und Augen am Horizont! 😉
Nach den ersten Rauchfahnen und Alarmen haben wir nachgeschaut, ob es ein Informationssystem für Brände hier in Portugal gibt.
Gibt es!
Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich über die aktuelle Situation zu informieren.
Website Zivilschutz: www.prociv.pt - auch auf englisch
Außerdem gibt es Apps für's Smartphone (unter dem Stichwort "fogos Portugal") alle drei kostenlos:
1) Fogos.pt - unser persönlicher Favorit, funktioniert flüssig mit einfacher, klarer, intuitiver Grafik, nur auf portugiesisch aber das schadet ja nicht! Enthält keine Werbung.
2) Incendios Florestais - im Prinzip ähnlich wie 1 aber mehr mit nerviger Werbung, anscheinend mehr Google basiert
3) Pronto de Situacao - theoretisch die umfangreichste App, hat aber bei mir nicht bzw. nur holprig funktioniert
Wie immer bei Empfehlungen: Macht euch selbst ein Bild. Kurz runterladen, ansehen, entscheiden.
Ach ja und dann wäre da noch eine Offline-Option:
Die ANO-App mit intergrierter Gefahrenreaktionszeiteinstufung:
Augen: Sichtung am Horizont: Alles easy! Genug Zeit die Situation einzuschätzen und angemessen zu reagieren.
Nase: Schnelles umschalten auf erhöte Aufmerksamkeit empfehlenswert. Schnellanalyse zur Unterscheidung von
starkem beißendem Waldbrandgeruch oder Grill vom Nachbarnomaden!
Ohren: Alarmstufe Rot!!! Alles zu Verfügung stehende Adrenalin zuerst!!! ins Hirn (Situationsanalyse) und die Sinnesorgane, dann!!! in Beine oder Reifen ausschütten!
Nase in die Luft und Augen am Horizont! 😉
P.S.: Aus einem anderen Blickwinkel
von Armin
Habe mir ein paar Gedanken gemacht zur Aussage:
"Die alljährlichen Brände sind schrecklich für Mensch und Natur!"
Da stimme ich insofern zu, als dass es erschreckend ist, was Habgier aus Menschen macht.
Anscheinend gingen ein Großteil der Großbrände im letzten Jahr und somit über 100 Tote und unzählige zerstörte Lebensentwürfe auf das Konto von Brandstiftern, welche von Holzspekulanten bezahlt wurden, da bei angebrannten Bäumen der Einkaufspreis fällt, sie aber durchaus weiterhin verarbeitet werden können.
Wenn das zutrifft ist es erschreckend und zeigt des Menschen hässlichste Fratze. Und wie so oft: Einige wenige Verursacher und unzählige, die davon direkt oder indirekt betroffen sind und den Preis dafür zahlen müssen.
Wie gesagt bis "die alljährlichen Brände sind schrecklich für Mensch" stimme ich absolut zu.
Doch was ist mit dem Part "Natur"?
Fakt ist, dass ein Großteil der Wälder in Portugal kein Wald ist sondern Plantagen. Gut, das trifft zwar genau genommen auf den überwiegen Teil aller europäischen Wälder zu, allerdings ist das Problem in Portugal, dass es großteils um Eukalyptus-Plantagen oder verwilderten Eukalyptus geht.
Diese Pflanze ist hier nicht nur nicht heimisch sondern auch noch mehrfach schädlich. Mit einer der höchsten Saugkraft im Pflanzenreich saugt der Eukalyptus enorme Mengen Wasser in kurzer Zeit aus dem Boden, in einem Land in der mediterranen Klimazone.
Die ätherischen Öle der Blätter haben zur Folge, dass die Böden stark versauern, wodurch kein Unterholz wächst und wodurch wiederum Tiere, speziell Kleintiere, keinen Lebensraum finden....
Für wen sind also die Brände, woher auch immer sie kommen, schrecklich, traurig, furchtbar und gefährlich?
Es geh doch wiedermal hauptsächlich um den Menschen! Und die "Natur" ist leider vielerorts eben nicht mehr das, was dem Begriff gerecht würde...
Ich werde mir in Zukunft versuchen anzugewöhnen, bei meinen Aussagen noch mehr darauf zu achten, was ich da gerade sage.
Alles Liebe Armin
PS: Alle Informationen sind aus mündlichen Quellen oder eigenem Wissen und lediglich oberflächlich überprüft, somit nicht gesichert. Korrekturen und Anregungen sind ausdrücklich erwünscht.
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