Die Maios oder Maias sind eine der vielfältigen Traditionen rund um den ersten Mai, wie man sie in ganz Europa finden kann (Maitanz, Maibaum...). Auch in Portugal gibt es in den verschiedenen Regionen unterschiedliche Bräuche. Von blühenden Ästen (z.B. Ginster), welche in die Eisenbeschläge von Fenstern (Blendläden), Türen und Toren gesteckt werden, bis zu den mit Blumenkränzen geschmückten Mädchen im weißen Kleid. Die Ursprünge dieser Bräuche verlieren sich in der Zeit. Viele kommen aus heidnischen Riten rund um die Fruchtbarkeitssymbolik des Frühlings und wurden in Folge der Verbreitung des Christentums diesem angepasst.
Die Maias oder Maios, wie man sie in der Algarve findet, helfen die Dörfer vor herumziehenden bösen Geistern zu schützen.
In Santa Rita wurde diese Tradition vom CIIP wiederbelebt. Das Centro de Investigação e Informação do Património de Cacela ist ein Kulturverein, in dem drei engagierte junge Frauen (zwei Archäologinnen und eine Soziologin) daran arbeiten, die alten, teils etwas in Vergessenheit geratenen Bräuche und altes Handwerk, also das kulturelle Erbe der Region, wieder zu beleben.
Im Bild sieht man eines der Beispiele, wie gut ihnen dies gelingt. Die Decke, die der Maia wie eine Schärpe umgelegt ist, wurde in Gemeinschaftsarbeit durch die Dorfbewohner (in der Realität: die Frauen! im Dorf) geschaffen. Und vor wirklich jedem Haus des Dorfes sitzt eine originelle Figur mit einem dazu passenden Spruch oder Gedicht. Eine wirklich gelungene Initiative, bei der, wie uns mit einem Strahlen in den Augen berichtet wurde, mit viel Freude und Engagement mitgearbeitet wurde und die durch die zahlreichen gemeinsam verbrachten Stunden nebenbei auch die Dorfgemeinschaft gestärkt hat.