Sprachverwirrung

Unsere Fremdsprachen-Vorräte haben sich inzwischen weiter aufgefüllt. Wie Schubladen im Kopf, in die alles, was man so in der jeweiligen Sprache aufschnappt, abgelegt wird. Die englische Ablage haben wir im Herbst auf den Inseln kräftig aufgestockt - viel gequatscht, Aufgeschnapptes und neu Gelerntes ordnungsgemäß einsortiert und gleich im nächsten Gespräch an die passende Stelle reingewurschtelt. Nach einer gewissen Zeit ist die Schublade weit offen, es kommt ständig Neues rein und man hat permanenten Zugriff auf den Inhalt.

In Italien läuft es etwas anders. Da ist hauptsächlich Armin für die Kommunikation zuständig - immerhin seine "zweite Muttersprache". Ich nutze Italienaufenthalte, das Ordnungssystem dieser Ablage zu verfeinern, löchere ihn ständig mit "Warum sagt man das so?-" und "Muss das nicht so heißen?"-Fragen. Diese Lade ist eigentlich auch schon recht gut gefüllt. Es reicht, um alleine gut zurechtzukommen, aber wenn es um längere Unterhaltungen geht kann ich nicht mithalten.

Kaum fahren wir über die französische Grenze sind die Rollen wieder vertauscht. Es dauert zwar immer ein paar Tage (wenn eine Schublade lange zu war klemmt sie etwas), aber dann tauchen meine alten Vorräte wieder an die Oberfläche und  es läuft wieder einigermaßen rund. Armin, das Sprachentalent, versteht ziemlich viel vom Geschriebenen (leitet sich das irgendwie aus dem Italienischen her) und kann sich schnell auf den Klang dieser Sprache einstellen. Er hilft mir mit fehlenden Vokabeln aus und ich erkläre ihm die Grammatik, wir ergänzen uns also wie üblich ziemlich perfekt :-). Ach ja noch was: Es wird wohl Zeit wieder mal mit einem Vorurteil aufzuräumen! Wir haben inzwischen schon einige Franzosen getroffen, die das Englische ganz gut drauf haben - und es auch ganz freiwillig und ohne Nachfrage auspacken. Einer hat sogar angeboten, es in unserer Sprache zu versuchen - und sich am Ende entschuldigt für sein "schlechtes Deutsch"! Na soweit kommt´s noch...

 

 

Und jetzt also Spanisch, in diesem Fach ist leider noch recht wenig zu finden, aber Moment, es reicht immerhin um zu erkennen, dass das da auf den Schildern nur so ähnlich aussieht. Gut, erst mal katalanisch... oje! Nur gut dass diese Sprachen doch alle sehr verwandt sind. Da funktioniert`s oft ganz gut, einfach die Endung anzupassen und die Aussprache auf spanisch umzustellen. Zumindest kann man sich damit schon einigermaßen verständigen.   

Die Herausforderung ist das schnelle Öffnen der passenden Schublade und das gleichzeitige Schließen der anderen - sonst gibt´s nämlich Chaos und Kauderwelsch, vor allem in Situationen, wo eine kurze Reaktionszeit gefragt ist, wenn z.B. an der spanischen Grenze aus einem französischen Auto eine Neuseeländerin zu plaudern beginnt...

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